Stadtrundgang

Piazza del Popolo, Piazza Venezia, Spanische Treppe

1. Juni 2021 / Susanne Siewert

Samstag

Am zweiten Tag, also am Samstag hieß es erst mal Schuhe kaufen. Mein geliebter Mann hat es doch tatsächlich geschafft, mit gänzlich kaputten Schuhen loszufahren. Dank des bunt bemalten Stadtplanes unserer Vermieterin Rossana war es gar kein Problem, die Hauptgeschäftsstraße zu finden. Diese führt einmal durch das Zentrum von Rom, von einem der berühmtesten Plätze Roms, dem Piazza del Popolo bis zum Piazza Venezia mit dem gigantischen Nationaldenkmal, im Volksmund 'die Schreibmaschine' genannt.

Monumento a Vittorio Emanuele II

Wir beschlossen durch den Park der Villa Borghese zum 'Piazza del Popolo' zu laufen. Da wir aber nicht den günstigsten Weg genommen haben, haben wir den Park mehr oder minder nur gestreift und sind erst am unteren linken Ende eingestochen. Hier aber direkt über den Tiefgaragen auf der Galoppbahn gelandet, auf der tatsächlich ein Reiter, samt Pferd anscheinend Reitunterricht bekommen hat. Das mitten in Rom zu sehen ist schon irgendwie beeindruckend.

Oben von der 'Terrazza del Pincio' hat man einen schönen Blick über Rom und auch einen tollen Blick auf den Platz. Unbedingt aber auch noch mal ein wenig nach links gehen bis zum 'Casina Valadier', einem wunderhübschen Haus wie ich finde, und der Aussichtsplattform. Dort kann man bis zur 'Schreibmaschine' gucken.

Eine schöne Aussicht über Rom

Auf der Einkaufsstraße 'Via del Corso' war auf einem Samstag natürlich schon eine Menge los, wie aber überhaupt in der ganzen Stadt. Kein Wunder bei dem Wetter! 24 Grad, Sonnenschein und blauer Himmel. Doch etwas anders als das Wetter gerade in Hamburg. Schnell haben wir einen Foot Locker gefunden und fast ebenso schnell hat Stephan Schuhe gekauft. Dass wir hier morgen noch mal herkommen sollten, wussten wir noch nicht, aber dazu morgen mehr.

Erst mal stoppen wir in einem kleinen Cafe in einer Seitenstraße und Stephan wechselt das Schuhwerk.

Spanische Treppe

In unserer Laufrichtung konnten wir linker Hand noch die 'Spanische Treppe' mitnehmen, die eigentlich erst dadurch zur Attraktion wird, dass die 136 Stufen von hunderten von Touristen bevölkert werden. Der deutsche Name leitet sich übrigens von dem darunter liegenden 'Piazza die Spagna' ab, an dem früher und vielleicht auch noch heute, die spanische Botschaft saß. Der italienische Name der Treppe 'Scalinata di Trinità dei Monti' weißt auf ihren eigentlichen Zweck hin, nämlich eine Verbindung des Stadtgebietes zur Kirche 'Santa Trinità die Monti' zu schaffen. Klugscheißer-Wissen von jemandem der googeln kann 😉

Mein Plan für diesen Tag war, auch noch das Pantheon und den 'Piazza Navona' zu besichtigen, aber Stephan will nach so viel Trubel erst mal ans Wasser. Hier schlendern wir am Tiber entlang, am obersten Gericht vorbei zur 'Engelsburg' wo Stephan schon mal Foto-Scouted für die Fotos bei abendlicher Beleuchtung. Und wenn wir schon mal hier sind gehen wir auch weiter zum Petersplatz und dem Petersdom. Und wie soll es sein, auch hier ist es voll. Uns zu voll, sodas wir beschließen uns nicht an die Schlange zur Besichtigung des Doms anzustellen. Der Eintritt ist frei und es bildet sich nur eine Schlange, weil die Taschen durchleuchtet werden. Der Petersdom ist aber auf jeden Fall ein must-see in Rom und jeder Besucher MUSS sich irgendwann anstellen.

Engelsburg bei Nacht
Engelsburg

Blick über den Fluss
Blick über den Fluss 2

Eintritt kosten nur die vatikanischen Museen und die Sixtinische Kapelle. Will man hier die Tickets auf der regulären Museumsseite des Vatikans kaufen, muss man das allerdings mit mindestens 2 Tagen Vorlauf tun. Dann kostet der Eintritt inklusive der Berechtigung, die Schlange zu umgehen, 20 €. Über die netten Koberer auf dem Petersplatz oder generell bei den Touren-Anbietern zahlt man gerne auch mal den dreifachen Preis. Mit dem Eintritt in die Sixtinische Kapelle umgeht man allerdings auch die Schlange am Petersdom, da man erst die Kapelle besuchen kann und dann 'von hinten' in den Dom kommt.

Aber irgendwie ist Schlange stehen in Rom auch 'Part of the Experience'. Wir kommen auf jeden Fall noch mal wieder zum Anstellen.

Die 'Sixtinische Kapelle' mit den berühmten Michelangelos ist sicherlich sehenswert, aber wenn man unserer Internetrecherche glauben darf, werden da im Oktober 2017 ca. 10.000 Leute pro Tag durchgeschleust, was bedeutet, dass keine Zeit zum Verweilen und genauen Betrachten bleibt. Da haben wir dann doch von einem Besuch abgesehen. Ist vielleicht ein Grund noch mal nach Rom zu kommen, auch wenn wir keine Münze in den Trevi Brunnen geworfen haben. Diese sollen einmal pro Woche eingesammelt werden und pro Jahr die stolze Summe von 1 Mio € bringen, die dann wohltätigen Zwecken gespendet wird.

Live dabei

Um uns erst mal etwas zu erholen haben wir uns nahe des Vatikans mit Chips und Bier eingedeckt und nach einem mühsamen Aufstieg entlang der Straße im Park Ginaicolo erst mal eine ausgiebige Pause gemacht. Hier haben wir den diversen Kindergeburtstagsgruppen bei der Schnitzeljagd zugeguckt und das schöne Wetter genossen. Der Abstieg von einem der sieben Hügel Roms hat gezeigt, dass Stephans Schuhe irgendwie nicht so ganz passen. Also erst mal die teuren dazu erstandenen Einlagen raus und dann auch mal nach der Größe geguckt. 44 anstatt 45, also kein Wunder, dass die mittlerweile drücken. Aber wir haben es wieder runter geschafft. Vorbei am Fontana dell'Acqua Paola bis zum Restaurant ”Marco G”. Hier hatten wir übrigens das beste Essen während unseres Aufenthaltes und sind auch noch mal wiedergekommen - leider am Ruhetag.