Müritz und Pommersche Seenplatte

Wohnmobilurlaub mit Katze

19. Februar 2022 / Susanne Siewert

Unser Weg nach Masuren führte uns unter anderem durch die Mecklenburger Seenplatte an die Müritz. Hier hatten wir den ersten Campingplatz gebucht, Natur Camping Malchow. Wir dachten das ist eine gute Idee, um mit der Katze erstmal im Wohnmobil anzukommen und bei dem Namen hatte ich mir eine ganze Menge versprochen.
Der Platz ist in der Tat ganz schön an einem See gelegen, und auch die Umgebung bietet Möglichkeiten zum Wandern und Fahrradfahren, zum Angeln oder Boot fahren. Leider ist der Platz aber so unglücklich angelegt, dass nur vorne am Eingang Waschhäuser und Toiletten sind, was dazu führt, dass sich der ganze Campingplatz mehrmals am Tag auf den Weg über den gesamten Platz zu den Örtlichkeiten macht. Wir standen an einer der drei Ein- und Ausfallstraße des Platzes, relativ weit vorne, womit es sehr unruhig war und den ganzen Tag Verkehr vor unseren Fenstern herrschte.

Mit dem Trubel kam Mini überhaupt nicht klar und hat so gut wie gar nicht geschlafen. Wer es noch nicht mitbekommen hat, Mini ist vier Tage vor Abfahrt relativ spontan bei uns eingezogen. Wir kennen die Katze schon seitdem sie ein Kätzchen ist, denn sie hat in unserer Nachbarschaft gewohnt. Ihre Erstbesitzer haben sich allerdings ungefähr sechs Monate bevor die Katze bei uns eingezogen ist, einen Hund angeschafft, und leider haben sich die beiden nicht so gut vertragen wie gehofft. Die Katze hat sich zum Schluss gar nicht mehr zu Hause aufgehalten, war nur noch bei uns und bei anderen Nachbarn. Lange Rede kurzer Sinn, sie ist auf jeden Fall bei uns eingezogen und musste somit auch sofort mit zu ihrem ersten Wohnmobil Urlaub. Dementsprechend war uns viel daran gelegen, dass der Urlaub nicht nur uns, sondern auch ihr super gut gefällt, weil wir ja 2022 in den LKW ziehen wollen.

So haben wir nach zwei von drei gebuchten Nächten beschlossen, weiter zu ziehen. Bekannte von uns hatten einen ganz tollen Platz in der Nähe gefunden und wir durften uns zu ihnen gesellen.
Hier hat Mini schon viel besser gefallen, und wir haben versucht sie an Geschirr und Leine zu gewöhnen und waren schon mal die ersten Schritte mit ihr im Wald. Den Wald fand sie klasse, Geschirr und Leine leider überhaupt nicht.

Müritz
Müritz
Müritz
Müritz
Müritz
Müritz
Müritz

Wir fanden es hier auch richtig toll! Wir konnten durch den Wald zu Fuß zu zwei Seen gehen, mit dem Rad bis nach Waren an der Müritz fahren, vor der Hautür Blaubeeren sammeln und Abends entspannt vor den LKW's sitzen.
Nach vier Tagen wollten uns dann langsam mal Richtung Polen aufmachen.
Unser erste Stop war nahe der polnischen Grenze, eine Grünfläche am See neben einem polnischen Restaurant. Hier sind wir hauptsächlich wegen des polnischen Restaurants hin gefahren, das sehr landestypisches und leckeres Essen anbieten sollte. Wir waren schon am frühen Nachmittag als einer der ersten hier, aber am Abend wurde der Platz richtig voll: es kam Vans, Wohnmobile und PKWs mit Zelten und wir waren froh schon Nachmittags einen Tisch im Restaurant reserviert zu haben. Das Essen war super lecker und Mini durfte hier auf dem Platz das erste Mal draußen auf der Staubbox Klappe sitzen. Von hier hatte sie einen super Überblick über das Geschehen, gleichzeitig war ihr Ausguck so hoch, dass wir sicher waren, dass sie nicht runterspringen wird.

Penkun Stellplatz
Katze im Wohnmobil

Am nächsten Tag haben wir nun endlich die Grenze nach Polen erreicht. Für unser Wohnmobil über 7,5 t müssen wir wie in Tschechien eine Mautbox mitführen. Während ich den Camper und die Katze bewacht habe, hat Stephan die Box kurz hinter der Grenze relativ unproblematisch an der Raststätte besorgen können.
Da wir uns in ein neues Land erstmal eingrooven müssen, haben wir hier zunächst einen kleinen Campingplatz angesteuert. Leider war auch der Platz nichts für uns. Zum Einen war er auf einem Hügel gelegen, d.h. jeder Platz wäre für uns und unser Fahrzeug abschüssig gewesen, und zum Zweiten wurde hier gerade ein Segelwettbewerb ausgetragen, so dass der ganze Platz belegt war. Aber das war nicht weiter schlimm, so haben wir uns am gegenüberliegenden Seeufer vor der Einfahrt zum Platz hingestellt und hatten hier unsere Ruhe.

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Lediglich die Boote einiger Fischer lagerten hier, aber für die Fischer war unsere Anwesenheit kein Problem. Und wir konnten trotzdem gegen ein kleines Entgelt unseren Müll auf dem Campingplatz entsorgen und auch Duschen. Der nette Platzwart am Eingang sprach zwar kein Deutsch oder Englisch, war aber so nett jemanden anzurufen, der Englisch gesprochen hat und uns mitteilen konnte, wo wir den Müll hin bringen können, wie das mit den Duschen läuft und was das kosten soll. Das nennen wir mal Service.

Penkun Stellplatz

Nach einer Nacht ging es weiter ins Landesinnere, immer Richtung Osten, Richtung Masuren. Abseits der Autobahn sind Polens Straßen allerdings oftmals in so schlechtem Zustand, dass wir nur mit 50 kmh vorangekommen sind. Dabei sagt die Größe der jeweiligen Straße auf der Karte überhaupt nichts über deren Zustand aus. Kleine Straßen, die nur zwei Dörfer verbinden, können super ausgebaut sein und große Landstraßen sind überseht von mannstiefen Schlaglöchern. Oh, ich habe echt häufig um die Box und um unsere Lagerung gefürchtet, aber Gott sei Dank ist nichts gebrochen, nichts gerissen und alles in der Kabine blieb an seinem Platz.

Aber alle Mühen über die schlechten Wege haben sich gelohnt, denn mit dem nächsten Platz sind wir in unserem polnischen Paradies angekommen. Ein kleiner Bauernhof hat auf seiner Kuhwiese am See einen kleinen Campingplatz aufgebaut. Von diesem Platz waren wir schon super begeistert! Als uns aber dann am nächsten Tag der Besitzer Leschek fragte, ob wir denn unbedingt eine Toilette oder eine Dusche brauchen, und wir das verneinten, meinte er dann könnt ihr doch auch viel schöner stehen. Er habe noch eine andere Wiese an einem anderen See, da stünden wir dann ganz alleine. Wir sollten uns den Platz einmal angucken: den Feldweg runter, am ersten großen Baum links, am zweiten großen Baum geradeaus und dann immer weiter runter zum See.
Und genau hier war es, unser polnisches Paradies! Direkt am See, zwei kleine Stege ins Wasser, mit Holzstühlen drauf, ein kleiner Lagerfeuerplatz mit einer Sitzbank und nur wir, der See und die Wasservögel.

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Wer mehr sehen will soll sich gerne unser Video bei Youtube ansehen oder auf die nächste Seite klicken...

youTube Video id 7X79V5Tl4jM