4. Tag: Ausflug um das Cap Corse

11. Januar 2017 / Susanne Siewert
zuletzt aktualisiert am: 30. Mai 2021

Samstag, 7. Mai 2016

Früh morgens die Sonne über dem Meer aufgehen gesehen, später aufgewacht bei strahlendem Sonnenschein, Frühstück auf der Terrasse mit Blick aufs Meer - was will man mehr? Es gab klassisch Baguette (wir haben inzwischen schon 3 Brote gegessen), korsischen Käse und korsischen Honig, der aber eher bitter anstatt süß schmeckt. Ich habe mir eingeredet, dass der Honig aus den Mandarinenbaum-Hainen stammt, die man hier überall findet und dann hat er plötzlich doch geschmeckt 🙂. Wir haben tatsächlich auch einen Mandarinenbaum im Garten, aber die brauchen wohl noch den Sommer, um zu reifen.

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Eigentlich wollten wir heute in die Inselmitte zum Käsefest und nach Corte, haben uns dann aber ob des guten Wetters entschieden, stattdessen die Tour um das "Cap Corse", die Nordspitze Korsikas zu machen. Hier findet man Korsika im Kleinformat: Strände, schroffe Küstenfelsen, kleine Bergdörfer, Weinberge, Olivenhaine und natürlich die Berge in der Mitte.

Wir sind dem Tipp unseres Reiseführers gefolgt und haben die Tour von West nach Ost gemacht, da die Landschaft so mit jedem Kilometer reizvoller werden sollte - und das war nicht gelogen. Wir haben uns gleich entschieden, die erste Station der Rundfahrt, Bastia, auszulassen. Zum einen haben wir das für den letzten Tag geplant und zum anderen wussten wir, dass wir die Rundfahrt sonst nicht an einem Tag schaffen. Wir brauchen da immer etwas mehr Zeit.

Wasserfall: Ucelluline

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Unser erster Stop war dann auch gleich unplanmäßig der Wasserfall Ucelluline, benannt nach einer Falterart und gelegen zwischen San Nicolao und Santa-Maria Poggio. Der Wasserfall selbst war schön, aber nicht spektakulär. Jedoch - die Aussicht sowohl von der Kirche in San Nicolas sowie vom Wasserfall war toll, da man in kurzer Zeit schon sehr an Höhe gewonnen hatte.

Besonders gefallen haben uns die Flugkunststücke einer besonderen Vogelart, deren Namen ich mir leider nicht merken konnte, die mit waghalsigen Manövern wie Fledermäuse durch die beiden, den Wasserfall einrahmenden Tunnel geflogen sind und in einem auch ihr Nest hatten.

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Erbalunga

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Unser nächster Stop war Erbalunga, "ein Rausch der Farben" bei jedem Wetter. Die sanften Farben des Schiefergesteins, von Schwarzgrau über blau nach grün und Ockerbraun, und daneben das Meer..." wie es unser Reiseführer beschreibt. Auch hier hat er nicht gelogen, auch wenn wir das Örtchen wohl auch aufgrund des Wetters eher mit dem Adjektiv "pittoresk" umschreiben würden. Wir haben einige Bilder des fotogenen Genueser-Turmes geschossen, einer Gruppe Jugendlicher beim Klar-machen ihres kleinen, aber feinen Bootes beobachtet und uns auf dem Marktplatz den ersten französischen Crepe schmecken lassen.

Erbalunga

Von hier ging es weiter die Küste entlang Richtung Norden, nur unterbrochen von einigen Fotostopps. In Santa Severa mussten wir uns entscheiden, ob wir noch den ganz nördlichen Kringel durch das Weinanbaugebiet fahren wollten oder Richtung Westen abkürzen. Da wir eigentlich noch zum Strand am Ende der "Désert des Agriates" fahren wollten, haben wir uns für die Abkürzung entschieden, an deren Ende die kurze Besteigung des ”Tour de Sénèque” auf uns wartete.

Ein enger asphaltierter Weg führt hinauf zu einem halb verlassenen Herrschaftshaus und von hier geht es ca. 20 Minuten relativ steil den Berg hinauf. Aber die Anstrengung ist schnell vergessen und man genießt den Ausblick über die Weite des nördlichen Kaps.

Die Strecke führt auf der Westseite an schroffen Felsen vorbei und es war die richtige Entscheidung, bei dem Wetter eine Strecke mit Aussicht zu wählen. Gefühlt jedoch immer mit einem Reifen bereits im Meer.

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Nonza

nonza

In Nonza gibt es wieder einen Wehrturm, den es zu erklimmen gilt, nachdem man von der hoch auf den Klippen liegenden Stadt den breiten, schwarzen Strand bewundert hat. Künstler und solche, die meinen welche zu sein, haben weiße Muster in den schwarzen Sand gelegt oder einfach ihren Namen. Im Wehrturm ist eine kleine Boutique, die Schmuck und Messer mit Horn-Griffen verkauft, untergebracht, ansonsten hat man von hier natürlich wieder einen tollen Blick auf die Küste. Für einen Kaffee ist uns der kleine Ort etwas zu überlaufen und nach einem Blick in die Kirche machen wir uns wieder auf den Weg.

Schwarzer Strand bei Nonza

Saint-Florent

Zitadelle Saint-Florent

Der nächste Stop ist Saint-Florent, ein kleines Seebad, welches den Beinamen "Saint-Tropez der Insel" trägt. Sicher ein ganz hübscher Ort mit einem riesigen Jachthafen, aber auch wie an der Perlenkette aufgereiht: Restaurants, Eiscafes und Bars. Dicht an dicht. Dementsprechend halten hier auch die Reisebusse. Erinnert uns ein wenig an Hoi An in Vietnam, das liebt jeder, aber damit ist es auch sehr voll, touristisch und nicht so unser Geschmack. Dementsprechend haben wir uns nur noch kurz die Zitadelle angesehen, die wirklich sehr schön ist und von Palmen eingerahmt über der Stadt thront und haben uns dann aufgrund der fortgeschrittenen Stunde entschieden, nicht mehr den Abstecher zum Strand zu machen, sondern uns mit Baguette und Käsefladen bewaffnet auf den 1-stündigen Heimweg zu machen. Unterwegs kommen wir noch am Jahrmarkt vorbei, den wir schon am ersten Tag gesehen haben, der jetzt aber geöffnet hat. Noch ein paar gebrannte Mandeln? Jo! Die Fahrgeschäfte sind abenteuerlich und teilweise schon etwas in die Jahre gekommen, die Preise allerdings gesalzen wie auf dem Hamburger Dom. Also halten wir uns wie zu Hause ans Essen:

  • Beignets, Teigbälle mit frischem Schafskäse gefüllt und in Zucker gewälzt und
  • gebrannte Mandeln.

Die Stände für das leibliche Wohl scheinen von Familien und Vereinen des Ortes betrieben zu werden und nur die Fahrgeschäfte "professionell" zu sein.

Zu Hause um 20 Uhr angekommen gab es zum Baguette nur noch ein paar Oliven und ein Glas Wein, gebrannte Mandeln zum Nachtisch und dann ging es ins Bett. Nach 12 Stunden unterwegs waren wir beide ziemlich kaputt.