Foto-Tip: Seljalandsfoss

10. Januar 2017 / Stephan Post
zuletzt aktualisiert am: 23. Januar 2019

wasserfall-in-der-höhle-am-seljalandsfoss-island

Foto-Tip: Höhle am Seljalandsfoss

Hinter dem Wasserfall

Wenn Ihr mal nach Island fahren solltet – und das solltet Ihr irgendwann einmal – ist der Seljalandsfoss ein sowieso selbstverständlicher Pflichtbesuch auf der Südseite der Insel. Ja genau, das ist der weltberühmte Wasserfall, hinter den man gehen kann, um ordentlich nass zu werden (wenn der Wind günstig steht) und von dort aus zu fotografieren. Von dem Motiv gibt es Hunderte bei Google Images.

Das eigentlich bessere Foto bekommt man aber, wie ich finde, ein Stück weiter den Weg links entlang (ca. 400 m). Davon gibt es (derzeit noch) weniger 😉

Die Location war in unseren Reiseführern überhaupt nicht erwähnt und es hat auch einige Zeit gedauert sie zu finden. Ohne den freundlichen Tipp wären wir eventuell nicht auf die Idee gekommen die 400 m den Weg runter zu gehen.

Um dort ein Foto machen zu können braucht man allerdings ein paar Grundvoraussetzungen:

  • Eine Duschhaube oder einen Gefrierbeutel und keine Angst um das Equipment (Kamera, Objektiv)

  • Regenfeste Kleidung und keine Angst vor (VIEL) Wasser

  • Rutschfeste Schuhe und ein bisschen Abenteuerlust um über die glitschigen Steine zu kommen und nicht in den Bach zu fallen.

Falls Euch irgendwas davon fehlt – VERGESST ES!

Wie kommt man also da hin?

Vor dem Seljalandsfoss stehend geht man den Weg links entlang ca. 400 m weiter. Ganz am Ende des Weges steht man vor einem Bach. Dort sieht man rechts im Berg einen relativ schmalen Spalt aus dem der (bei meinem Besuch kleine) Bach herausläuft. Dort kann man nun hineingehen und über ein paar (extrem glitschige) Steine (vorsichtig!) nach 5 m in eine kleine Höhle gelangen, in die ein Wasserfall fällt. Zuvor packt man die Kamera besser sehr gut ein.

Ich bin da zunächst mal ohne Ausrüstung rein und wollte schauen, ob überhaupt irgendwas geht (genug Licht, wenig Wasser usw.) und mich dann entschlossen das Equipment halbwegs wasserfest einzupacken.

Um die Cam zu schützen habe ich einen Gefrierbeutel genommen, den von hinten über die Cam gestülpt und mit einem Gummiband vorne am Objektiv befestigt. Es wird echt sofort richtig, richtig nass da drin! Es hat keine Minute gedauert und ich war klitschnass durch die Gischt die in der Höhle von dem Wasserfall erzeugt wird. Das ganze fühlt sich in etwa so an als würde man inmitten eines Wolkenbruchs fotografieren wollen. Derjenige, der mir netterweise den Location-Tipp gab, meinte es wäre nahezu unmöglich da drin ein halbwegs vernünftiges Foto zu machen, weil richtig viel Wasser sofort vorne auf dem Objektiv landet. Er hatte keines. Das hat mich sehr motiviert es zu versuchen, und ich glaube es ist ein gutes Foto entstanden.

Für mich ist es sogar eines meiner Top-Favoriten – vermutlich auch weil es echt herausfordernd war, das zu machen. Es bleibt nicht viel Zeit zum Auslösen, nachdem die Linse ganz, ganz kurze Zeit mal trocken ist (nehmt ein Tuch mit – welches Ihr nachher auswringen könnt).

Also wenn Ihr am Seljalandsfoss seid – versucht es 😉 Und hinterher nicht bei mir beschweren, wenn Ihr dabei doch in den Bach fallt 😀

Leider hab ich keine Adresse von dem "Model" welches so nett war sich zu positionieren. Falls Du also irgendwann vielleicht über das Bild stolperst und denkst "Hey, das ist doch meine Jacke - das bin doch ich!" - Melde Dich bei mir. VIELEN DANK!

Hier findet ihr den Ort auf Google Maps.