Foto-Tip: DC-3 Wrack
DC-3 Wrack Sólheimasandur
Eine der wohl interessantesten Island-Locations für jeden Fotografen ist das bekannte DC-3 Flugzeugwrack, welches immer noch am Strand inmitten von schwarzem Sand und hohen Dünen liegt. Am 21. November 1973 musste eine DC-3 Maschine der US-Navy aufgrund von akutem Treibstoffmangel notlanden und rottet seither dort vor sich hin.
Leider ist die Zufahrt dorthin nur äußert schwer zu finden und der Weg sehr, sehr hart zu befahren. Einige Berichte schreiben, dass man das ausschließlich mit einem allrad-fähigen Fahrzeug erreichen kann – wobei die im Grunde auch recht haben. Aber wer hat schon einen (teuren) 4 x 4 dabei? Auch hier gibt es wieder ein paar Grundvoraussetzungen:
genug Zeit,
ausreichende Risikobereitschaft gegenüber seinem Leihwagen,
ein Handtuch für den Angstschweiß,
einen nervenstarken Beifahrer
genug Vertrauen in die eigenen Fahrkünste
Wer das mitbringt, kann das Wrack durchaus auch mit einem normalen Mietwagen (langsam - ganz, ganz langsam) erreichen. Das ist dann aber schon echt nicht ohne. Auf dem ganzen Weg dorthin liegen richtig dicke Steine (besser Felsen) und es hat richtig tiefe Schlaglöcher sodas man ständig Angst um den Unterboden und die Reifen haben muss. Noch eine Spur schwieriger wird die Nummer, wenn man sich beim Fotografieren vertrödelt hat und die Strecke anschließend in der Dämmerung (so richtig dunkel wird es ja kaum im Sommer) zurückfahren muss. Wir haben die Strecke mit dem Hyundai i30 befahren und es hat eine gefühlte Ewigkeit gedauert. Das ganze fühlt sich an, als würde man einfach über ein Lavafeld fahren in dem jemand links und rechts kleine Holzstöcke zur 'Fahrbahn'-Markierung platziert hat. Wir haben glaube ich mehr als 40 Minuten für die 2,5 km zum Strand gebraucht. Ständig gilt es um die fetten Steine und Schlaglöcher herum zu zirkeln. Zudem stehen überall Schilder, dass das Verlassen des 'Fahrweges' unter sehr hoher Strafe steht und hart geahndet wird. Manchmal ist das aber nur extrem schwer möglich. Wer nicht unbedingt eines unserer Zielfotos haben möchte, bei dem das Auto zusätzlich zum Wrack auf dem Bild ist, der parkt am besten direkt an der Zufahrt und geht die knapp 2,5 Kilometer zu Fuß.
Je nachdem zu welcher Zeit ihr dort seid, könnt ihr eventuell am aufwirbelnden Staub der Jeeps der Fototouren erkennen, wo der Weg ist. Die haben mehr Bodenfreiheit und Federung und erreichen das in 10 Minuten. Vielleicht stehen auch plötzlich ein oder zwei (kleine) Autos am rechten Straßenrand an einem Kuhgitter - die sind dann verantwortungsbewusster und gehen offenbar zu Fuß. Besser jedoch man fährt da Abends / Nachts hin, dann ist die Wahrscheinlichkeit höher das dort niemand außer Euch ist. Als wir dort waren, war außer uns nur noch ein weiterer Fotograf anwesend, und wir konnten uns super abstimmen dem jeweils anderen nicht ins Bild zu laufen. Da wir wussten, dass wir da Nachts (oder zumindest sehr spät Abends) hinwollen und da das eines unserer Haupt-Fotoziele war, haben wir unsere Übernachtung danach ausgelegt und in Sólheimahjáleiga übernachtet. Wir waren im Frühsommer dort und hatten somit auch immer ausreichende Helligkeit. Im Winter - bei Schnee und / oder Dunkelheit würde ich nicht mal dran denken da hin zu fahren! Da wandert man besser die paar Kilometer.
UPDATE 2017:
Inzwischen soll die Zufahrt komplett gesperrt sein, sodas man wohl oder übel den Fußmarsch antreten muss.
Anfahrt
Wie kommt man hin? Die Zufahrt geht direkt von der Ringstrasse R1 ab. Sie ist mit einem kleinen, sehr, sehr kleinen weißen Schild an einem Kuhgitter gekennzeichnet. Eine wirkliche Strasse ist von der Ringstrasse aus nicht einfach zu erkennen. Hinterher schon. Wie das immer so ist. Wenn man einmal weiß, wo es ist, ist es ganz einfach. Wir haben die Zufahrt zweimal verpasst bevor wir sie gefunden haben. Solltet ihr von Vik in Richtung Reykjavik unterwegs sein, kommt ihr irgendwann über eine Brücke. Danach zeigt ein gelbes Schild 'Myrdalsjökull' in eine Strasse nach rechts (da gehts nach Sólheimahjáleiga). Unmittelbar danach gilt es aufmerksam den rechten Straßenrand zu beobachten. Wenn Ihr über eine zweite Brücke kommt, seid Ihr bereits zu weit gefahren. Auf der rechten Seite solltet Ihr bald eine Stelle finden, an der der Zaun durch ein Kuhgatter unterbrochen ist. Vielleicht ist auch noch das klitze-kleine weiße Schild da – und das ist dann die Zufahrt zum Strand.
Also, viel Spaß dort 😉
Hier findet ihr den Ort auf Google Maps.