5. + 6. Tag: Tam Coc und die trockene Halong Bucht

9. Januar 2017 / Susanne Siewert
zuletzt aktualisiert am: 23. Januar 2019

Tam Coc und die trockene Halong Bucht

Montag 5. Tag

Wir sind nicht in Ninh Binh einer relativ grossen Stadt, sondern in Tam Coc abgestiegen. Ein kleiner Ort, der aber alles hat was man braucht, vom Friseur bis Supermarkt und ca. 30 Restaurants. Es muss hier wohl tagsüber eine Menge los sein.

Beide Orte sind ideale Ausgangspunkte, um die Umgebung zu erkunden.

Hier gibt es echte Highlights wie die "trockene Halongbucht" in Tam Coc, die Tempelanlage Bai Dinh oder die Bich Dong Pagode.

Wir haben mit dem Nam Hoa Hotel in Tam Coc einen echten Glücksgriff getan. Nach 5 Stunden Autofahrt über schlechte Strassen mit nur einer Zigarettenpause wurden wir schon vor der Tür empfangen, es wurde unser Gepäck aufs Zimmer gebracht und wir mit heißem Ingwertee versorgt.

Die Räder, Karte und Tipps für unsere Tour am nächsten Tag gab es kostenlos und nach der Tour wurde uns ein Ingwertee aufs Zimmer gebracht und das gewünschte Bier gleich dazu. Die Wäsche wird für 2 € gewaschen, und morgen können wir, bevor wir den Nachtzug nehmen natürlich noch mal duschen. Was mag der Service kosten, fragt ihr euch sicher? 25 € pro Nacht inkl. Frühstück, welches aus Baguette, Marmelade, Eiern, Pancake und Obst besteht und auch sehr lecker ist.

Tam Coc oder Trang An Grotten

Hier scheiden sich die Geister, welche Bootstour durch die hohen, schroffen Kalksteinfelsen die schönere ist. Der Hauptunterschied soll sein, dass Tam Coc von ausländischen Touristen bevorzugt wird und man durch Reisfelder und 3 Grotten gerudert wird, während Trang An noch vornehmlich von Vietnamesen besucht wird und man auf dem Fluss entlang bis zu 10 Grotten besucht, je nach Lust der Bootsführerin und Höhe des Trinkgeldes.

Geht man rein vom Aussehen der Bootsanleger, liegt Tam Coc hübsch gelegen am Wasser mitten im Ort und nur ein kleines Hinweisschild weist auf die Attraktion hin. Trang An ist ca. 7 km von Tam Coc entfernt und an der Hauptstraße gut ausgeschildert und verfügt über einen riesigen Parkplatz und macht den deutlich touristischeren Eindruck.

Ehrlich gesagt kann ich das nicht beurteilen, wir haben weder die eine noch die andere Tour gemacht, obwohl ich deswegen extra hier her wollte, aber dazu später mehr.

Bai Dinh Tempel

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Wenn man gerne Rad fährt und es nicht zu heiß ist, kann man die 21 km über einigermaßen gute Wege in ca. 1,5 Std zurücklegen. Wichtig, auf jeden Fall genug Zeit für den Rückweg einplanen, denn es gibt auf dem Weg so gut wie keine Straßenbeleuchtung.

Die Tempelanlage ist die größte des Landes und dem wird auch durch den Einsatz elektrischer Minibusse Rechnung getragen, die einen vom Eingang zum Fuße der Anlage bringen, von wo aus man sich durch verschiedene Tempel und mit lebensgroßen Buddha Statuen gesäumten Laubengängen bis zum 91 Tonnen schweren Bronze Buddha auf dem Hügel hocharbeitet.

Wieder zum Fuss der Anlage abgestiegen muss man rechter Hand das Ticket für die Busrückfahrt kaufen, und hier warten auch die Busse. Kostenpunkt hin und zurück ca. 2,50 € pro Person.

Dass Ausmaß der Anlage, die 2010 geöffnet wurde, ist schon mächtig und die Statuen gewaltig.

Fazit

Ein must-see!

Hoa Lu - Hauptstadt aus 968 n. Chr.

Auch wenn nur noch einige Ruinen vorhanden sind, sollte man auf dem Rückweg vom Bai Ding Tempel auf jeden Fall einen kleinen Stop einlegen.

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Dienstag 6. Tag

Bich Dong Pagode - die Jadehöhle

Die in den Kalkstein gehauenen Pagode liegt nur 2 km von Tam Coc entfernt und ist über zahlreiche, steile Stufen zu erreichen. Wir waren morgens um 9.30h da, ganz alleine und konnten das Flair der Anlage genießen.

Oben hinter der Pagode geht es in eine kleine Grotte, in der man vor verschiedenen Gottheiten seine Opfer in Form von Geld, Obst, Süßigkeiten oder was man sonst für wertvoll genug hält, darlegt.

Birdland

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4 km von der Bich Dong Pagode entfernt.

Hier sind wir auf Empfehlung unseres super netten Concierge gelandet und haben uns sogar wieder auf die Räder geschwungen, was wir heute eigentlich nicht mehr vorhatten. Und es hat uns hier so gut gefallen, das wir die für heute geplante Bootstour in Tam Coc haben ausfallen lassen.

Wir sind 439 Stufen zu einer Grotte hochgestiegen, die aus 3 Bereichen besteht "Himmel", "Erde" und "Hölle". Sehr sehenswert.

Danach sind wir mit einem Boot und einer ähnlich unfreundlichen Bootsfrau, wie sie bei den Hauptattraktionen üblich sein sollen, in eine dafür unglaublich tolle Höhle gerudert. Nur ca. 2 m hoch, stockdunkel, wir sind nur im Schein einer Taschenlampe gefahren. Ein ganz neues Erlebnis! Es gab tolle Stalaktiten, die sich derart im Wasser gespiegelt haben, dass man dachte, unter dem Wasser befindet sich der dazugehörige Stalagmit. Wie das versunkene Atlantis.

Über weitere Stufen hinab ging es dann zur Höhle der Meerjungfrau. Auch das hatten wir noch nicht gesehen. Auf zusammengebundenen Bambusstäben ist man direkt auf dem Wasser gelaufen, um auf der anderen Seite des Berges wieder hinauszukommen.

Hier führte ein ca. 4 km langer Weg zu einem See, an dem unglaublich viele Reiher und Störche zu sehen waren. Wir fühlten uns wie bei Jurassic Park, in eine andere Welt versetzt.

Wir hätten es wahrscheinlich noch zu einer Bootstour in Tam Coc geschafft, aber haben lieber noch einen heißen Ingwertee im Hotel genossen. Bei so ca. 16 - 17 Grad wird einem doch frisch nach einem ganzen Tag draußen.

Noch kurz eine Frage. Hat von Euch schon mal jemand beim Auschecken etwas vom Hotel geschenkt bekommen? Nein? War für uns auch das 1. Mal! Eine handbestickte Tasche fürs iPad! Unglaublich!

Essen in Ninh Binh / Tam Coc

Gegrilltes Schwein vom Spieß mit Reis und Kräutern im Garagenrestaurant - sehr lecker und nur 2,50 € pro Person.

So urig, gut und günstig diese Restaurants auch sind, komisch wird es in dem Moment, wenn ich auf die Toilette muss. Nicht weil mir das Essen nicht bekommen ist, da hatte ich noch gar keine Probleme. Nein, meist ist es die Toilette der Familie, die einfach hinter einer Tür in einer Ecke der Garage steht. Hier ist nichts gefliest oder schön beleuchtet oder es gibt einen schönen Spiegel. Alles nackter Beton, schwer sauber zu halten, davor, draußen, das oft kaputte Waschbecken, ohne Abfluss mit einem Eimer drunter, einem schon nassen Handtuch zum Abtrocknen und den Zahnbürsten der Kinder auf dem Rand.

Die anderen beiden Abende haben wir bei Duc Linh gegessen, gut aber nicht überragend. Am positivsten war die Bedienung, sehr aufmerksam, super freundlich, aber musste leider Vorspeisen nach den Hauptspeisen servieren und an beiden Tagen waren Frühlingsrollen aus und am 2. Tag auch das Rind.